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Drahttongerät EKKO REKORDER Type K
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Drahttongerät Reichhalter Reporter W102

WEBSTER CHICAGO 80-I

Hergestellt etwa 1948

In den USA

Bild 1
Bild 1
 
Dieses ist in etwa der "Standard-Koffer" der WEBSTER Koffer Drahtton-Geräte. Aus dieser Ansicht ist nicht zu erkennen, um welches Gerät genau es sich handelt-

            

Bild 2 Bild 2
 
Erst das Typenschild gibt genauere Auskunft: Bei dem "MODEL 80-I" handelt es sich um ein frühes Modell mit geringster Ausstattung. Es besitzt weder ein Zählwerk, noch Aussteuerungsröhre.

Interessant sind die technischen Angaben: 105-120Volt mit 60 Hertz!
In Europa waren aber 220 Volt und 50 Hertz Standard!

Das hat zur Folge, dass das Anschließen des Gerätes an das europäische Stromnetz dieses augenblicklich zerstören würde!
Hinzu kommt die erhebliche Fehlanpassung der Drehzahl des Antriebsmotors durch die Differenz der Netzfrequenz.


Wie mag dieses Gerät dann nach Deutschland gekommen sein?
War es ein "Mitbringsel" eines in Deutschland stationierten GI`s?

Unbekannt ist auch die Bedeutung des Kofferaufdruckes "KLH".

              

               

Bild 3
Bild 3
 
Nach dem Öffnen des Kofferdeckels stellte sich dieses Drahttongerät als "gut gebraucht" heraus.

                   

                 

Bild 4
Bild 4
 
Im Kofferdeckel gibt es hinter einem weiteren Klappdeckel die Möglichkeit weiteres Zubehör, wie z.B. das Netzanschluß-Kabel, unter zu bringen. Das durch häufigen Gebrauch überforderte Scharnier gehört noch zu den kleineren Problemen. 

                   

                  

Bild 5
Bild 5
 
Drei Tondrahtspulen können im Deckel sicher untergebracht werden.               

               

Bild 6    
Bild 6
 
Deutliche Gebrauchsspuren eines bewegten Lebens.

                 

                    

Bild 7
Bild 7
 
Schon aus dieser Perspektive ist zu erahnen, dass da etwas "im Busch" ist.

                 

             

Bild 8
Bild 8

Der Laufwerksteil: Links ist die Vorratsspule, in der Mitte oben der Tonkopf und rechts ein Teil der Aufwickelspule zu sehen.
Diese Aufwickelspule ist nicht als Plattenteller ausgeführt, wie es bei den meisten europäischen Drahttongeräten üblich war. Es ist also ein reines Drahtton-Gerät ohne Plattenspielerfunktion.

                

                   

Bild 9
Bild 9
 
Stolz trägt der Tonkopf aus Bakelit(!) das Logo seines Herstellers.
Nicht nur das Tonkopfgehäuse besteht aus Kunststoff, sondern darüber hinaus die gesamte Laufwerksabdeckung! Dieses ist nur dadurch möglich, wenn wie bei diesem Webster alle Verstärkerröhren zusammengefasst an einem wärmeresistenten Gehäuseteil zusammengefasst sind.

                

                

Bild 10
Bild 10
 
Clever gemacht! Ein zentraler Hebel für die Laufwerkssteuerung. Dieser Hebel kann nur umgeschaltet werden,  . . .

             

                  

Bild 11
Bild 11
 
. . .wenn einer der zwei runden Knöpfe niedergedrückt wird!

Für ein Drahttongerät ist es auch äußerst wichtig, dass keine Fehlbedienung, und sei es auch nur ein zögerliches Betätigen der Laufwerkssteuerelemente, möglich ist. Der Ton"draht" besitzt im Unterschied zu Ton"band" kein nennenswertes Dehnvermögen. Schon bei relativ geringen Unregelmäßigkeiten kann es deshalb vorkommen, dass der Draht überdehnt oder geknickt wird, Schlaufen bildet oder in lockeren Windungen von der Spule fällt.    

               

 Dem WEBSTER lag unter anderem dieses bei: 

Bild 12 
Bild 12

            

               

Bild 13
 Bild 13
 
Sehr häufig waren dann Nutzer dieser Drahttechnik tatsächlich überfordert.
(Interessant ist die Portogebühr für ein Päckchen in den 50er Jahren, die auf dem Bild zu erkennen ist.)

          

            

Bild 14 Bild 14
 
Ein stolzer Name für den vermutlich . . . 

Bild 15
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. . . größten Drahtton-Gerätehersteller weltweit.

Darüber hinaus finden sich Detail-Lösungen auch in Geräten anderer Hersteller, die "verwandtschaftliche" Beziehungen zu WEBSTER CHICAGO vermuten lassen.
 

               

                  

Bild 16
Bild 16
 
Dieses sind die traurigsten Bilder die einem Restaurator begegnen können:
            

             

Bild 18
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Bild 19
Bild 19
 
Das WEBSTER Logo findet sich auch auf den Drehknöpfen. Leider sind nicht alle original.

Auch die "neuzeitliche Umrüstung" auf die moderneren DIN-Stecker ist sehr schwer rückgängig zu machen. Sie sind aber auch Zeichen für einen großen Nutzungswert, den dieses Gerät für seinen Einsatzbereich gehabt haben muß!